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Eine gute Gemeinschaft, Spiel und Spaß, kreative Projekte und Geschichten aus der Bibel: Dafür steht die Kinder-Kunst-Woche der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe und das bereits seit zehn Jahren. Was zudem immer geblieben ist, ist die ursprüngliche Idee der Kinder-Kunst-Woche. „Der Grundgedanke war, dass Kinder und Jugendliche sich ihre Kirche gestalten“, erklärt Gemeindepädagogin Lisa Lendzian, die die Kinder-Kunst-Woche vor zehn Jahren ins Leben rief und sie jährlich organisiert. Seitdem haben zahlreiche junge Menschen ihre Kirche auf vielfältige Weise gestaltet. Im Evangelischen Gemeindezentrum Wenden und um das Gebäude herum finden sich die Ergebnisse von Projekten aus den vergangenen Jahren, beispielsweise Fadenbilder im Treppenhaus, ein Insektenhotel und ein Schiff aus Holz auf dem Außengelände.  

„Wegweiser zum Leben“ lautete das Motto der diesjährigen Kinder-Kunst-Woche, die jetzt am und im Gemeindezentrum Wenden mit rund 50 Kindern und Jugendlichen stattfand. Die zehn Gebote und Fragen rund um das Thema Freiheit standen dabei im Mittelpunkt. Das Kunstprojekt 2024: ein Kreuz bestehend aus sechs einzelnen 50 x 50 Zentimeter großen Holzplatten mit Mosaiksteinen in einem bunten Farbverlauf. Dafür mussten die Teilnehmenden und Mitarbeitenden 20 Kilo kleine Mosaiksteine nach Farben sortieren – und längst nicht alle Steine waren für das Vorhaben geeignet. Die Rahmen aus Holz wurden vorbereitet, die Steine aufgeklebt und mit schwarzer Fugenmasse erhalten, um dunkle Fugen zu bekommen, die die Farben noch kräftiger zur Geltung bringen. Zuerst aber verdeckte die Masse alle Steine und sie mussten in Fleißarbeit wieder frei poliert werden. Das fertige Kreuz soll im Evangelischen Gemeindehaus Olpe gut sichtbar im Treppenhaus platziert werden. „Kein Weg führt daran vorbei“, kündigt Lisa Lendzian mit einem Augenzwinkern an.

Neben dem großen Kunstprojekt wurden jeden Tag weitere kreative Projekte, Spiele und Aktionen angeboten. Sie wurden thematisch angelehnt an das Motto der Woche und befassten sich mit den zehn Geboten als „Wegweiser zum Leben“. Vorgestellt wurden Geschichten aus der Bibel, die jeweils ein Gebot thematisierten. Die Teilnehmenden und Mitarbeitenden machten sich zudem Gedanken darüber, wie die zehn Gebote in der heutigen Sprache formuliert werden könnten, welches Gebot sie für das Wichtigste hielten und welche Gebote es für die Kinder-Kunst-Woche geben sollte. Um das Thema Freiheit und die Frage „Was wenn mich jemand meiner Freiheit beraubt?“ auf besondere Weise aufzugreifen, hatte Lisa Lendzian in der Mitte der Woche Daniel Schneider eingeladen, einen Trainer für Gewaltprävention.

Eine Woche lang, jeden Tag von 9 bis 16 Uhr kamen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen sechs und 20 Jahren zusammen. Der Übergang von Teilnehmenden zu Mitarbeitenden sei oft fließend, sagt Lisa Lendzian. Das Interesse sei nach der eigenen Teilnahme oft sehr groß, weiter an der Kinder-Kunst-Woche teilnehmen zu können und weiter Teil der „großen Familie“ zu sein.

Anna (15) aus Hünsborn und Lena (14) aus Wenden sind zwei Mitarbeiterinnen, die nach dem Konfirmationsunterricht die Kinder-Kunst-Woche wieder erleben wollten und sich gerne einbringen. Zum dritten Mal sind sie dabei. Sie mögen die Gemeinschaft und die kreativen Arbeiten. „Es macht Spaß, dass man so viel Kontakt zu den Kindern hat und man lernt vieles“, sagt Anna: „Kinder und Jugendliche, alle werden in dieser Woche zu einer Gruppe.“ Lena ergänzt: „Es kommen unterschiedliche Charaktere. Manchmal sind die Kinder erst schüchtern und das verändert sich dann, wenn sie in der Gruppe sind.“ Die beiden Jugendlichen freuen sich besonders darüber, wenn sie die Freude der Kinder sehen, darüber dass ihre Kunstwerke präsentiert und gut sichtbar platziert werden.  

Sarah Panthel