> Stellungnahme des Presbyteriums der Ev. Martini-Kirchengemeinde Siegen beim Gemeindegespräch am 13. Juni 2024

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Stellungnahme des Presbyteriums der Ev. Martini-Kirchengemeinde Siegen beim Gemeindegespräch am 13. Juni 2024

1.7.2024

Im Frühjahr 2023 wurde das Presbyterium der Martinigemeinde im Rahmen einer Meldung gemäß § 8 des Kirchengesetztes der EKvW zum Schutz vor sexualisierter Gewalt (KGSsG) über mögliche Vorfälle sexualisierter Gewalt in unserer Gemeinde informiert. Im Lauf der Fallbearbeitung meldeten sich weitere betroffene Personen aus dem Siegener Umfeld in der Ansprechstelle für Betroffene und der Meldestelle der Landeskirche.

 

Dem Standard der EKvW entsprechend wurde zeitnah nach Bekanntwerden der Verdachtsfälle ein Interventionsteam unter Beteiligung der Meldestelle der Landeskirche (Bielefeld), des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein und der Martini-Kirchengemeinde gebildet. Zudem wurde die Staatsanwaltschaft informiert, die dann ihrerseits Ermittlungen aufgenommen hat. 

In einer gemeinsamen Presseerklärung vom 26.04.2024 haben die Siegener Staatsanwaltschaft und die Polizei Hagen mitgeteilt, dass "die Siegener Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen den Mitarbeiter des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen eingestellt hat, da entweder ein Straftatbestand nicht verwirklicht wurde oder in anderen Fällen bereits Verjährung eingetreten ist."

 

Dieses staatlich-rechtliche Ergebnis ist ohne jeden Zweifel seitens der Kirche zu akzeptieren.

 

Dennoch wollen wir als Presbyterium klarstellen, dass wir ungeachtet der juristischen Beurteilungen und der gesetzlichen Einordnung zutiefst erschüttert sind. Erschüttert über Vorkommnisse sexualisierter Gewalt in unserer Gemeinde. Wir unterstützen jetzt und weiterhin alle Maßnahmen, die den betroffenen Personen helfen können.

 

Die Vorfälle in der Martinigemeinde, die überwiegend schon Jahrzehnte zurückliegen, haben neben vielen anderen Menschen auch das aktuelle Presbyterium stark belastetet. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt und uns in unzähligen Gesprächen Rat geholt. Wir danken allen Menschen, die sich hier konstruktiv und professionell eingebracht  haben.

 

Wie geht es nun weiter? Wir haben folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Erarbeitung einer Risikoanalyse mit dem Ziel eines Schutzkonzeptes
  • Schulung von allen Haupt- und Ehrenamtlichen in Präventionskursen, die vom Kirchenkreis angeboten werden.

Weiterhin ist durch die Landeskirche eine externe Aufarbeitung angestoßen, mit der versucht werden soll, weiteres Licht auf die Ursachen, das Ausmaß und die Folgen zu benennen und zu untersuchen.

 

Letztlich bitten wir Sie, uns nicht weiter nach Namen und Details usw. zu fragen. Der Schutz aller Personen liegt uns am Herzen. Spekulationen könnten sogar möglichweise völlig falsche Personen in das Blickfeld rücken. Zum Rücktritt von Frau Kurschus können wir uns nicht äußern. Diese Vorgänge spielten sich auf einer ganz anderen Ebene ab, mit der wir als Gemeinde nicht in Kontakt standen.

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