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Impressionen aus Straßburg, Colmar und Gunzbach

2.5.2024

© @Heike Dreisbach

Die erste Station der gemeinsamen Studienreise von Schulreferat und Erwachsenenbildung vom 18. - 21. April 2024 unter der Leitung von Pfarrer Matthias Elsermann und mir (Heike Dreisbach) war Straßburg. Das Straßburger Münster ist ein beeindruckendes Beispiel für die filigrane, himmelsstürmende Baukunst der Gothik. Erschütternd: Die Figuren Ecclesia und Synagoga am Südportal. Sie symbolisieren die sogenannte Ersatztheologie. Nach der Gott sein Volk, die Juden, verworfen und stattdessen die Kirche als Erbin eingesetzt habe. Die Wirkung dieser Lehre war und ist fatal, wie die Geschichte beweisst. Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus ist dabei leider kein Phänomen der Vergangenheit. 

© @Heike Dreisbach
© @Heike Dreisbach

Am 20. April besuchen wir Colmar. Unser Schwerpunkt, nach einer Stadtführung: Der Isenheimer Altar im Musee Unter Linden. Die neu restaurierten Farbtafeln erstrahlen in faszinierender Farbenpracht. 

© @Heike Dreisbach

Eindrücklich auf der Ostertafel des Altars: Die Wundmale des Auferstandenen.

 

Tröstlich der Gedanken, dass der im Himmel zur Rechten des Vaters sitzende Christus durch seine Wundmale die nach wie vor schwärende Frage nach dem Warum des Leides in der Welt offen hält. 

 

Das letzte Bild zeigt Johannes den Taufer auf dem Tast-Relief für Nichtsehende. "Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen." (Joh. 3,30).

© @Heike Dreisbach
© @Heike Dreisbach

Am Tag vor der Heimreise waren wir zu Gast im Maison Albert Schweizer im elsässischen Gunzburg. Dort wird das Erbe des Urwaldarztes, Theologen, Philosophen, Musikers und Friedensnobelpreisträgers wertschätzend gepflegt und zugleich auch kritisch reflektiert.

 

Im Operationsbuch aus Lambarere im heutigen Gabun sind auffallend viele Bruchoperationen vermerkt. Zumindest, was die in der Vitrine präsentierte Seite betrifft. Vielleicht lag das an den schweren Traglasten, die damals tagtäglich bewältigt werden mussten? 

© @Heike Dreisbach

Viel zu wenig bekannt ist, welch hohen Anteil Helene Schweitzer-Breslau am Aufbau des Hospitaldorfes in Lambarene gehabt hat, überhaupt am so enthusiastisch bewunderten Lebenswerk Ihres Mannes. 

 

Die Ausstellung "Sie waren auch Lambarene" erinnert an all die vielen, in der Erinnerung oft namenlos gebliebenen einheimischen Helferinnen und Helfer. 

Einige sorgfältig aus feinem Baumwollgarn gestrickte Verbandrollen verweisen auf die ehrenamtlichen Strickerinnen aus dem Elsass und andere Geberinnen und Geber, die Schweitzer mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt haben. 

 

Hochaktuell ist Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. "Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will."

© @Heike Dreisbach

Amüsant und ein Beweiss wie prominent Schweitzer gewesen ist: Die Briefe an ihn, die trotz denkbar unzureichender Adressierung tatsächlich in Lambarene angekommen sind. 

© @Matthias Daub
© @Matthias Daub

Wer nun bedauert nicht dabei gewesen zu sein: Nach der Studienreise ist vor der Studienreise! Es gibt schon sehr verheißungsvolle Pläne für 2025! Am besten, den Newsletter der Erwachsenenbildung abonnieren und so erfahren, was es demnächst Neues gibt!

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